Die Wangen sind mit Asche beschmutzt …

Schloß Moritzburg, wo Aschenbrödel ihren Prinzen trift

aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr. Wer ist das? Natürlich unser Aschenbrödel!* Schon als Kind gehörte „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zum festen Weihnachtsritual und auch heute noch berührt mich dieser einzigartige Märchenfilm auf seine ganz besondere Art. Vielleicht geht es euch ja auch so?

So habe ich den ersten Advent gemütlich auf dem Sofa mit dem Kultmärchen verbracht. Der Film entstand 1973 nach dem gleichnamigen Märchen von Božena Němcová und ist eine etwas andere Interpretation von Grimms Aschenputtel. Die fröhlich bunten siebzigerjahre Kostüme tragen ihren Teil zum besonderen Charme des Filmes bei. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch die Filmmusik des Komponisten Karel Svoboda, gespielt vom Symphonieorchester Prag. Der Soundtrack läuft bei uns im Winter und zu Weihnachten immer rauf und runter.

DEZ2017_Moritzburg-Treppe
DEZ2017_Moritzburg-Schloss-Hinten
DEZ2017_Moritzburg-Schloss-See
DEZ2017_Moritzburg-Schuh

Ans Herz legen möchte ich euch aber nicht nur den Film sondern auch die Winterausstellung im Schloß Moritzburg. Seit ein paar Jahren verwandelt sich der Originaldrehort im Winter wieder zurück in die märchenhafte Zauberwelt von Aschenbrödel. Zu sehen sind einige der Originalkostüme und nachgestellte Filmszenen. Es gibt interessante Hintergrundinfos zu den Dreharbeiten. Das ganze Jahr über zu sehen ist die Treppe auf der Aschenbrödel ihren Tanzschuh verliert. Ein Schuh aus Bronze erinnert daran. Und dann kann man natürlich durch die großen Fenster ins Schloß schauen, wie einst Aschenbrödel auf dem Weg zum Ball. Vielleicht erhascht ihr ja einen Blick auf euren Märchenprinzen.

Es ist schon ein bisschen her, dass wir ein verlängertes Wochenende in Moritzburg bei Dresden verbracht haben. Ich denke immer noch gern an diese wunderschöne Winterreise. Neben dem Besuch der Austellung gab es noch vieles mehr in der Umgebung zu entdecken. Im Ort haben wir köstliche Wildgerichte gegessen und eine romantische Kutschfahrt durch die  Winterlandschaft an Schloß und See vorbei zum Fasanenschlösschen genossen. Abends waren wir in Meißen im Kino und fanden die historische Altstadt so schön, dass wir am nächsten Tag wieder hin gefahren sind. Einen ganzen Tag lang haben wir uns Dresden angesehen. Besonders die nun wieder aufgebaute Frauenkirche ist einen Besuch wert.

Unter www.schloss-moritzburg.de findet ihre alle Infos zur Winterausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wie Öffnungszeiten, Anfahrt und Ticket-Preise.

Viel Spaß bei euren Winterreisen
wünscht euch
Tanja

*Zitat aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Václav Vorlíček, ČSSR/DDR, 1973